Fibromyalgie: Wie Schlafstörungen und Schmerzen zusammenhängen

Die subjektive und objektive Schlafqualität beeinflusst auch die Stärke von chronischen Schmerzen – Foto: michaeljung - Fotolia
Immer mehr Studien zeigen, wie wichtig guter und ausreichender Schlaf für die Gesundheit ist. Das gilt auch und besonders für Patienten mit Fibromyalgie. Ein guter Schlaf scheint dabei ein wichtiger Schlüssel zur Verringerung der chronischen Schmerzen zu sein. Umgekehrt verschlechtern die Schmerzen die Schlafqualität – ein Teufelskreis beginnt. Forscher der University of Warwick in England konnten nun zeigen, dass es dabei ganz besonders auf das subjektive Empfinden der Schlafqualität ankommt und dass dies durch eine Psychotherapie deutlich verbessert werden kann.
Psychotherapie verbesserte den Schlaf und verringerte die Schmerzen
Menschen mit Fibromyalgie leiden in erster Linie unter chronischen Muskel- und Gelenkschmerzen. Häufig treten aber auch Müdigkeit, schnelle Erschöpfbarkeit sowie Depressionen auf, und ein Großteil der Patienten leidet unter schlechtem Schlaf. In ihrer aktuellen Studie konnten die britischen Forscher nun zeigen, dass bei Betroffenen bereits der bloße Gedanken an Schlaflosigkeit die Schmerzen deutlich verstärken kann. Wie das Wissenschaftlerteam herausfand, hatten Patienten mit Fibromyalgie ebenso wie Menschen, die unter chronischen Rückenschmerzen oder Arthritis litten, deutlich stärkere Schmerzen, wenn sie davon überzeugt waren, schlecht oder zu wenig zu schlafen.
Die Wissenschaftler fanden aber auch positive Ergebnisse, denn eine kognitive Verhaltenstherapie konnte den Teufelskreis zwischen der Angst vor Schlaflosigkeit und den verstärkten Schmerzen durchbrechen. Reduzierte man bei den Betroffenen die negativen Gedanken bezüglich ihrer Schlafstörungen, konnten sie tatsächlich besser schlafen und litten weniger unter Schmerzen.
Entspannung und Bewegung wirksam bei Fibromyalgie
Eine Psychotherapie kann also dazu beitragen, das Leben von Patienten mit chronischen Schmerzen zu verbessern, indem sie die Schlafqualität der Betroffenen erhöht. Für Fibromyalgie-Patienten ist das besonders wichtig, denn bislang gibt es keine Therapie mit Aussicht auf Heilung. Die Patienten werden daher nur symptomatisch behandelt und erhalten neben Schmerzmedikamenten wie Opioiden häufig Schlafmittel und Antidepressiva. Experten raten mittlerweile aber von starken Medikamenten bei Fibromyalgie ab und empfehlen stattdessen Entspannungstechniken wie Yoga sowie Bewegungstherapien.
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