Experten fordern mehr Unterstützung für den Gesundheitssport

Staatssekretär Andreas Statzkowsky
Sportliche Betätigung trägt massgeblich zur Gesundheit bei und ist ein Schlüsselfaktor bei der Prävention der meisten sogenannten Zivilisationskrankheiten. Darüber waren sich die Teilnehmer der Konferenz "Vitales Berlin - Sport und Gesundheit in der Hauptstadt" einig. Doch wie können die Menschen zu mehr körperlicher Fitness motiviert werden? Und wie kann sich Berlin beim Thema Gesundheitssport besser aufstellen? Diese Fragen wurden von Vertretern aus den Bereichen Sport und Gesundheit erörtert.
Klaus Böger, Präsident des Landessportbundes Berlin und Senator a.D., betonte, wie wichtig es sei, die Akteure im Gesundheitssport zusammenzubringen und Kooperationen zu fördern. So könnten beispielsweise Sport-Vereine und Fitness-Studios zusammenarbeiten, Krankenkassen sollten den Gesundheitssport noch besser unterstützen, und auch die Medizin könnte durch Forschungen einen Beitrag leisten. Zudem sei auch der Staat gefragt, nicht nur den Leistungssport zu fördern, sondern auch mehr für den Breitensport und damit für die Gesundheit der Gesellschaft zu tun.
Gesundheitssport kann Kosten sparen
Auch Andreas Statzkowsky, Staatssekretär in der Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport, erklärte, dass sich die Politik in der Pflicht sehe, den Gesundheitssport zu fördern. Dies sei auch ein wichtiger Kostenfaktor. Die Ausgaben der Krankenkassen für die Behandlung sogenannter Zivilisationskrankheiten seien in den letzten Jahren dramatisch gestiegen, und die Förderung des Gesundheitssports könne der Prävention vieler Krankheiten und damit auch der Kostenreduktion dienen. Mit dem Teilhabepaket der Bundesregierung und verschiedenen Sportförderprogrammen habe man hier schon erste Schritte getan. Auch die Pflege und der Ausbau von Sportanlagen sei eine dringliche Aufgabe der Politik.
Zu den wichtigsten auf der Konferenz diskutierten Fragen gehörte, wie man die Qualität von Sportangeboten sichern und wie man die Menschen besser erreichen könne. Einig war man sich darin, dass nur Sport, der Freude bereitet, auch regelmässig betrieben wird. Ein weiteres Thema war, welche Aufgabe der Medizin hier zukomme. Professor Duda, Direktor des Julius Wolff-Instituts an der Charité Berlin und Mitglied des Direktoriums des Berlin Brandenburg Center for Regenerative Therapies (BCRT), erklärte, dass die genauen Effekte von Sport auf die Gesundheit bisher zu wenig erforscht seien. Noch sei die Medizin eher kurativ ausgerichtet. Ein präventives, ressourcenorientiertes Denken, bei dem auch der Sport eine grössere Rolle spielt, sei noch nicht überall angekommen.
Die Konferenz "Vitales Berlin - Sport und Gesundheit in der Hauptstadt" wurde von der Senatsverwaltung für Inneres und Sport, dem Landessportbund Berlin und dem Verein Gesundheitsstadt Berlin initiiert. Ulf Fink, Vorstandsvorsitzender von Gesundheitsstadt Berlin und Senator a.D., erklärte, dass die Konferenz einen Anstoss dazu geben solle, Angebote im Gesundheitssport zu fördern und bekannt zu machen. Als eine der Aufgaben für die Zukunft wurde genannt, in Zukunft auch die Wirtschaft stärker in die Diskussion einzubinden.
Foto: Gesundheitsstadt Berlin