
Deutschen Erwachsenen mangelt es an Vitamin D und Folat – Foto: Janina Dierks - Fotolia
Die meisten Frauen im gebärfähigen Alter erreichen nicht den von der WHO empfohlenen Referenzwert für Folat, heißt es weiter in einer Pressemitteilung des RKI. Der Folat-Mangel erhöht beim Ungeborenen das Risiko für Neuralrohrdefekte. Diese Fehlbildungen prägen sich zwischen dem 22. und 28. Tag der Schwangerschaft aus. Viele Frauen wissen zu dem Zeitpunkt noch gar nicht, dass sie schwanger sind.
Der Defekt kann Spina bifida, Gehirn- und Schädel-Missbildungen und Fehlgeburten zur Folge haben. Frauen mit Kinderwunsch wird daher geraten, Folsäure einzunehmen, die im Körper zu Folat umgebaut wird. Täglich 400 µg Folat-Äquivalente empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) Erwachsenen. Werdenden Müttern und Stillenden rät sie zu 600 µg pro Tag.
Erwachsen fehlt Vitamin D und Folat
Nicht nur Folat fehlt: 30,2 Prozent der Erwachsenen in Deutschland sind mangelhaft mit Vitamin D versorgt, heißt es weiter in der Publikation. Gemessen an nationalen und internationalen Empfehlungen ist dafür die Natriumzufuhr – also die Aufnahme von Speisesalz - in weiten Teilen der Bevölkerung zu hoch.
Insgesamt bereiten 50,8 Prozent der deutschen Erwachsenen ihre Mahlzeiten täglich oder fast täglich selbst aus frischen Lebensmitteln zu. Auf die Frage „Essen Sie üblicherweise vegetarisch?“ antworteten 4,3 Prozent der Erwachsenen von 18 bis 79 Jahren mit „Ja“. Bei Frauen ist diese Ernährungsweise mit 6,1 Prozent stärker verbreitet als bei Männern mit 2,5 Prozent.
Keine Nährstoffmangel bei Vegetariern und Veganern
Früher nahmen Ernährungs- und Gesundheitswissenschaftler an, dass Vegetarier ein höheres Risiko für Nährstoffdefizite haben könnten. Aktuelle Studien zeigen aber eine gesunde Nährstoffbalance bei vegetarisch und auch bei vegan lebenden Menschen.
Derzeit wird in der Forschung vor allem das präventive Potenzial einer vegetarischen beziehungsweise überwiegend pflanzlichen Ernährung für chronische Krankheiten wie Adipositas, Diabetes mellitus Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs betont.
Fleischkonsum insgesamt sollte reduziert werden
Auf internationaler Studienbasis konnte gezeigt werden, dass die Verschreibung einer vegetarischen Ernährung helfen kann, den Body Mass Index zu reduzieren. Auch gesellschafts- und umweltpolitisch werden einer vegetarischen Lebensweise häufig positive Auswirkungen zugeschrieben.
Mit Blick auf die Gesundheit der Bevölkerung wird eine Verringerung des Fleischkonsums in Deutschland als sinnvoll erachtet. „Die positiven Effekte würden verstärkt, wenn neben der relativ kleinen Gruppe der Menschen, die ganz auf Fleisch verzichten, eine größere Bevölkerungsgruppe ihren Fleischkonsum reduzieren würde“, schreiben die RKI-Autoren.
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