COPD: Forscher nehmen Immunsystem ins Visier

COPD: Immunantwort könnte zu neuen Therapieansätzen führen
Raucher erkranken besonders häufig an der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Aber auch das Alter scheint die Lungenerkrankung zu begünstigen. Bei der COPD führen entzündliche Prozesse im Lungengewebe zu einer starken Schleim-Produktion, Reizhusten und zum Verlust von Lungenbläschen, die somit nicht mehr für den Gasaustausch zur Verfügung stehen. Über die molekularen Ursachen der Volkskrankheit COPD weiß man bislang aber nur wenig. Diese Lücke wollen Forscher des Comprehensive Pneumology Center (CPC) am Helmholtz Zentrum München schließen.
Entzündliche Prozesse im Lungengewebe führen zu COPD
In Experimenten konnten sie zum einen zeigen, dass altersbedingte entzündliche Veränderungen die Entwicklung einer COPD beschleunigen. Zum anderen konnten sie eine gesteigerte Aktivierung und Empfindlichkeit des Immunsystems dingfest machen, da sich in der Lunge von COPD-Patienten offenbar eine deutlich erhöhte die Anzahl an Immunzellen findet.
„Es ist anerkannt, dass sowohl Alterung als auch Zigarettenrauch die Entwicklung einer COPD begünstigen. Die Mechanismen, die dazu führen sind allerdings völlig unklar“, erklärt Studienleiter Yildirim. „Wir konnten erstmals zeigen, dass die Immunantwort, vor allem bei gealterten Lungen, einen essentiellen Beitrag bei der Ausbildung der Erkrankung spielt. Dies gibt uns neue Richtungen für die Entwicklung innovativer Therapieansätze.“
Bis zu fünf Millionen Menschen betroffen
Für die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) gibt es bis heute kaum eine geeignete kausale Therapie. Schätzungen gehen davon aus, dass in Deutschland drei bis fünf Millionen Menschen von einer COPD betroffen sind. Die Studie der Helmholtz-Forscher wurde im Fachjournal Oncotarget veröffentlicht.
Foto: © psdesign1