Blutdruck - was bedeutet die 30-50-80-Regel?

Bluthochdruck beginnt meist im mittleren Lebensalter. Bleibt er über Jahre oder Jahrzehnte bestehen, kann Bluthochdruck schwere Folgeerkrankungen wie Schlaganfall und Herzinfarkt nach sich ziehen. Die Deutsche Hochdruckliga (DHL) rät daher zur 30-50-80-Regel: Jeder Mensch über 30 Jahre sollte seinen Blutdruck kennen, bei allen über 50-Jährigen sollte ein zu hoher Blutdruck richtig eingestellt sein, um im Alter von 80 Jahren Folgekrankheiten von Bluthochdruck zu vermeiden.
Die U.S. Preventive Services Task Force des amerikanischen Gesundheitsministeriums empfiehlt Erwachsenen sogar schon ab dem 18. Lebensjahr, alle drei bis fünf Jahre den Blutdruck kontrollieren zu lassen. Ab dem 40. Lebensjahr sollten dann jährliche Kontrollen erfolgen. Noch jüngere Menschen sollten ihren Blutdruck regelmäßig messen, wenn sie übergewichtig und fettleibig sind oder wenn bereits ein leicht erhöhter Blutdruck diagnostiziert wurde.
Bluthochdruck tut nicht weh
Die Deutsche Hochdruckliga sieht sich mit ihrer 30-50-80-Regel bestätigt. Denn Bluthochdruck sei keineswegs eine Erkrankung, die nur Menschen höheren Lebensalters betreffe. Die Störung beginne zwar meist im mittleren Lebensalter, infolge von Übergewicht und Bewegungsmangel jedoch immer früher. Ein hoher Blutdruck verursacht in der Regel keine Beschwerden. Eine regelmäßige Kontrolle ist der einzige Weg, die Hochdruckkrankheit rechtzeitig zu erkennen.
Ab welchem Wert der Blutdruck erhöht ist
Ein leicht erhöhter Blutdruck liegt vor, wenn der obere systolische Wert zwischen 130 und 139 mm Hg und der untere diastolische Blutdruck zwischen 85 und 89 mm Hg liegt. Richtig gemessen wird der Blutdruck im Sitzen, wobei der Patient nicht gehetzt sein sollte. „Emotionale Aufregung und körperliche Anstrengungen erhöhen den Blutdruck, was eine natürliche Reaktion ist und keinen Krankheitswert hat“, erläutert Bluthochdruckexperte Hausberg. Deshalb sollte sich der Patient bereits länger als fünf Minuten in der Praxis befinden und es sollten immer zwei Messungen im Abstand von fünf Minuten erfolgen. Wenn der Mittelwert über 140/90 mm Hg liegt, besteht der Verdacht auf eine arterielle Hypertonie.
Hälfte aller Schlaganfälle und Herzinfarkte wäre vermeidbar
Ein hoher Blutdruck belastet das Herz, die Nieren und schädigt die Gefäße. Die Schäden an den Organen und Gefäßen sind nicht umkehrbar. Ärzte versuchen zunächst einmal den Patienten zu Lebensstiländerungen zu bewegen: mehr Bewegung, Abnehmen und den Verzicht auf Zigaretten. Greifen diese Maßnahmen zwölf Monate lang nicht, müssen Medikamente helfen. „Spätestens mit 50 Jahren sollte ein erhöhter Blutdruck stets kontrolliert und bei Bedarf gesenkt werden, so Experten. Rund die Hälfte aller Schlaganfälle und Herzinfarkte könnten durch eine frühzeitige Senkung des Blutdrucks verhindert werden.
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