Bin ich Internet-süchtig? Ein Selbsttest schafft Klarheit

Zwei bis für Prozent der Bevölkerung sind nach Einschätzung von Experten von einer „Internetnutzungs-Störung" betroffen; etwa zehn Prozent gelten als suchtgefährdet. – Foto: AdobeStock/Nomad_Soul
Experten schätzen, dass circa zwei bis fünf Prozent der Bevölkerung von einer „Internet-Nutzungsstörung" betroffen sind, etwa zehn Prozent gelten als gefährdet. Gerade in jüngeren Altersgruppen ist der Anteil überdurchschnittlich hoch. Im Rahmen einer Studie mit dem Namen „Scavis“ (Stepped Care Ansatz zur Versorgung internetbezogener Störungen) wird jetzt erforscht, wie ein E-Health-Ansatz dazu beitragen kann, einen gesunden und verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet zu vermitteln – und problematische Internet- und Smartphone-Nutzung zu erkennen, zu behandeln und ihr vorzubeugen.
Selbsttest mit sofortigem persönlichem Feedback
Die Krankenkasse „BKK VBU“ bietet als Projektpartner von Scavis allen Interessierten an, in einem circa 20-minütigen Schnell-Check mithilfe der „smart@net-App“ das eigene Internetverhalten zu reflektieren. Mit ihr erfolgt im ersten Schritt ein Screening mit Fragen, die beantwortet werden müssen. Die Teilnehmenden erhalten gleich im Anschluss eine persönliche Rückmeldung.
Wer beim Scavis-Schnelltest ein auffälliges Surfverhalten zeigt, kann im Rahmen des Versorgungsangebots eine Reihe von Hilfsangeboten erhalten. Diese umfassen unter anderem eine telefonische Beratung und eine Online-Therapie, die jeweils von qualifizierten Psychotherapeuten durchgeführt werden.
Selbsttest: Kostenfrei, sicher und anonym
Die Teilnahme an Scavis und Schnell-Check ist kostenfrei und nach Auskunft der BKK VBU völlig anonym. Alle Daten würden sicher auf Servern der Universität Ulm in Deutschland gespeichert. Die App ist für die Betriebssysteme Android und iOS verfügbar.
„Die Herausforderung ist, eine gesunde Balance zu finden"
„Was das Thema so schwierig macht: Ein Verzicht auf Internet- und Mediennutzung ist unrealistisch im digitalen Zeitalter“, sagt Marlen Du Bois, Referentin für Versorgung und Verträge bei der BKK VBU, die sich an der Studie beteiligt. „Die Herausforderung ist, eine gesunde Balance zu finden."
Reale Erfahrungen: Mehr Lebensqualität als digitale
Im Rahmen der Forschungsstudie, die in Kooperation mit verschiedenen Universitäten konzipiert wurde, werden Präventions- und Behandlungselemente daher bedarfsgerecht kombiniert. Somit werden gezielt Unterstützung und pragmatische Lösungen angeboten, um das Verhalten zu ändern. Bei der BKK VBU heißt es dazu: „Es lohnt sich, denn ein Leben mit weniger Internet und mehr realen Erfahrungen bedeutet mehr Lebensqualität.“