Bessere Hygiene könnte eine Million Todesfälle pro Jahr verhindern

Wirksame Hygienepraktiken wie Händewaschen können das Risiko übertragbarer Krankheiten um bis zu 59 Prozent senken – Foto: © Adobe Stock/ Maridav
Antibiotikaresistenzen zählen zu den zehn größten Bedrohungen für die öffentliche Gesundheit der Menschheit. Nach Angaben des Globalen Hygienerats (GHC) sind resistente Bakterien jedes Jahr für fast fünf Millionen Todesfälle weltweit verantwortlich. Davon seien von denen 1,27 Millionen direkt auf Antibiotikaresistenzen (AMR) zurückzuführen.
Vorbeugen besser als heilen
Impfungen, wie kürzlich von der WHO als hochwirksame Instrumente zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen vorgeschlagen, reichen laut GHC nicht, um dem Problem Herr zu werden. Es brauche darüber hinaus kurzfristige Lösungen. Der Rat ruft dazu auf, neben Impfungen auch Hygienepraktiken wie Händewaschen anzuwenden, um die Ausbreitung von Infektionskrankheiten zu verhindern und die Auswirkungen der Antibiotikaresistenz (AMR) zu verringern.
„Neben Impfstrategien sind wirksame Hygienepraktiken im häuslichen und kommunalen Umfeld, wie etwa in Schulen und am Arbeitsplatz, wichtige Maßnahmen zur Verhinderung von Infektionen und des Bedarfs an antimikrobiellen Mitteln, wie Antibiotika, deren wahlloser Einsatz eine der Hauptursachen für die Antibiotikaresistenz ist", erklärt Sabiha Essack, GHC-Sprecherin und Professorin an der School of Pharmaceutical Sciences der Universität KwaZulu-Natal in Südafrika. „Indem wir einfache Hygienepraktiken als Teil unserer täglichen Routine anwenden, können wir Infektionen verhindern und den Verbrauch von antimikrobiellen Mitteln und den daraus resultierenden Selektionsdruck für die Entwicklung und Verbreitung arzneimittelresistenter Bakterien verringern", fügte sie hinzu.
Händewaschen ist ein wirksames Mittel
Wirksame Hygienemaßnahmen wie Händewaschen können demnach das Risiko übertragbarer Krankheiten um bis zu 59 Prozent senken. Dadurch würden bis zu 1 Million Todesfälle pro Jahr verhindert und die Bildung antibiotikaresistenter Bakterien minimiert werden können, so der Globale Hygienerat.
Die internationale Staatengemeinschaft müsse die Rolle der Hygiene neben anderen wichtigen Maßnahmen, einschließlich Impfungen, fördern und die allgemeine Anwendung von Hygienepraktiken in Bereichen mit erhöhtem Infektionsrisiko verstärken, appellieren die Hygieneexperten. Es müsse gehandelt werden, und zwar sofort.