Aspirin verbessert Überleben bei Brust- und Blasenkrebs

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Regelmäßig Aspirin (ASS) einzunehmen verbessert die Überlebenschancen von älteren Patienten mit Brust- und Blasenkrebs. Das ist das Ergebnis einer US-Studie. Sie wurde im Fachmagazin JAMA Network Open veröffentlicht.
Dafür wurden Daten der Prostata-, Lungen-, Darm- und Eierstockkrebs-Früherkennungs-Studie ausgewertet, an der 139.896 Patienten teilnahmen. Durchschnittsalter: 66,4 Jahre. Im Verlauf der Studie (1993 bis 2001) wurden mehr als 32.000 Krebsdiagnosen gemeldet, darunter 1.751 der Blase, 4.552 der Brust, 332 der Speiseröhre, 397 des Magens, 878 der Bauchspeicheldrüse und 716 des Uterus.
Aspirin verbessert Überleben bei Brust- und Blasenkrebs
Es verstarben 14,2 Prozent der Patienten mit Blasenkrebs, 7,3 Prozent mit Brustkrebs, 69,3 Prozent mit Speiseröhrenkarzinom, 58,9 Prozent mit Magenkarzinom, 83,1 Prozent mit Bauchspeicheldrüsenkrebs und 14,8 Prozent mit Gebärmutterkrebs. Auf das Entstehen der Krebsarten hatte der Wirkstoff Acetylsalicylsäure keinen Einfluss. Patienten mit Blasen- und Brustkrebs, die mindestens dreimal pro Woche Aspirin einnahmen, überlebten aber eher als Patienten, die kein Aspirin einnahmen, das sagt Studien-Autorin Dr. Holli Loomans-Kropp vom National Cancer Institute in Rockville.
Die Patienten mit Brust- oder Blasenkrebs reduzierten ihre Sterbewahrscheinlichkeit um 25 Prozent beziehungsweise 33 Prozent. Auch wer ASS seltener als drei Mal in der Woche einnahm profitierte. Aspirin verbessert demnach das das Überleben bei Brust- und Blasenkrebs. Auf das Überleben bei den anderen Krebsarten hatte der Wirkstoff keinen Einfluss.
Entzündungshemmende Wirkung könnte eine Rolle spielen
Der Mechanismus hinter der potenziellen Schutzwirkung von Aspirin bei Krebs wurde in dieser Studie nicht untersucht. Frühere Forschungen haben sich aber mit Cyclooxygenase-2 (COX-2) beschäftigt. Das ist ein entzündliches Enzym, und Entzündungen können bei bestimmten Krebsarten eine Rolle spielen. Aspirin wirkt als Cyclooxygenase-2-Inhibitor und hemmt so Entzündungen.
Loomans-Kropp betont, dass Patienten mit ihrem Arzt sprechen sollten, bevor sie eine neue Therapie mit Aspirin beginnen. Auch seien randomisierte klinische Studien erforderlich, um definitiv die Empfehlung für Aspirin bei bestimmten Krebsarten aussprechen zu können.
Millionen von Menschen geben täglich Aspirin ein, um sich vor Herzkrankheiten zu schützen. Es verdünnt das Blut und verringert das Risiko von Blutgerinnseln. Es wird bislang angenommen, dass seine entzündungshemmenden Eigenschaften das Risiko für Darmkrebs verringern.