Arztpraxen impfen nach Ostern – zunächst ohne AstraZeneca

Nach Ostern geht das Impfen in Hausarztpraxen los, der Impfstoff von AstraZeneca ist zunächst nicht dabei – Foto: © Adobe Stock/cherryandbees
In den Arztpraxen kann nach Ostern das Impfen gegen COVID-19 beginnen. Dafür will der Bund zunächst den Hausärzten etwa eine Million Impfstoffdosen pro Woche zur Verfügung stellen. Die Fachärzte sollen nachziehen, „sobald genügend Impfstoff bereitgestellt werden kann“, teilt die Kassenärztliche Bundesvereinigung mit.
Hausärzte bekommen demnach zunächst wöchentlich 18 bis maximal 50 Impfstoffdosen zur Verfügung gestellt, allerdings vorerst nur den mRNA-Impfstoff Comirnaty von Biontech/Pfizer. In den folgenden Wochen sollen dann weitere Impfstoffe wie der Vektorimpfstoff COVID-19-Vaccine von AstraZeneca hinzukommen.
Hausärzte verimpfen zunächst den mRNA-Impfstoff Comirnaty von Biontech/Pfizer
Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums begründete den verzögerten Einsatz von AstraZeneca mit Impfstoffknappheit. Tatsächlich lieferte das britisch/schwedische Unternehmen weniger an die EU als ursprünglich zugesagt. Jedoch sollen allein in Berlin rund 100.000 AstraZeneca-Impfstoffdosen ungenutzt lagern, wie unter anderem der rbb berichtet. Berlins Regierender Bürgermeister stritt das in einer rbb-Spezialsendung am Donnerstagabend ab. „Es stimmt einfach nicht, dass Impfstoff zur Verfügung steht, der rumliegt“, sagte Müller. An den Impfzentren habe es in dieser Woche lange Schlangen von Freiwilligen gegeben, die sich mit AstraZeneca hätten impfen lassen wollen.
Mehr Impfstoff erst Ende April
Laut KBV-Vorsitzenden Andreas Gassen ist erst Ende April mit mehr Impfstoff zu rechnen. „Wenn die Impfstoffe in ausreichenden, regelmäßigen Mengen rechtzeitig in den Praxen ankommen, schätzen wir, dass schon vor dem Sommer viele Millionen Impfungen wöchentlich erfolgen können“, unterstrich Gassen und fügte hinzu: „Jetzt haben wir endlich die Möglichkeit, mit dem Impfen loszulegen.“
Gassen appellierten an die Vertragsärzte, sich zahlreich am Impfen zu beteiligen, auch wenn am Anfang nur kleine Mengen Impfstoff verfügbar stünden. „Impfen Sie in Ihrer Praxis gegen SARS-CoV-2. Das ist der einzige Weg, der hilft, den nationalen Ausnahmezustand zu beenden“, sagte er.
Für jede Impfung erhalten Ärzte 20 Euro, bei einem Hausbesuch kommen 35 Euro dazu. Die Ärzte müssen den Impfstoff per Rezept einmal pro Woche in der Apotheke bestellen. Die Abrechnung erfolgt über die jeweilige Kassenärztliche Vereinigung, auch für Nicht-GKV-Versicherte.