Arbeitnehmer finden Betriebliche Gesundheitsförderung wichtig

Stress kann zu psychischen Problemen führen.
Die Fehlzeiten am Arbeitsplatz aufgrund von Burnout oder anderer psychischer Erkrankungen nehmen immer weiter zu. Als Gründe werden von den Beschäftigten meist Zeitdruck, Personalknappheit und die mangelnde Fähigkeit, in der Freizeit wirklich abzuschalten, genannt. Betroffene reagieren auf solche Stressauslöser häufig mit Schlafstörungen oder Ängsten und können bei entsprechender Disposition sogar Depressionen entwickeln. Um dem entgegenzuwirken, führen immer mehr Unternehmen Maßnahmen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) in ihren Arbeitsalltag ein.
In einer aktuellen Umfrage, die im Auftrag der AOK durchgeführt wurde, gaben nun 79 Prozent der Beschäftigten an, die Betriebliche Gesundheitsförderung für wichtig zu halten. Jeder vierte Arbeitnehmer hat solche Maßnahmen sogar schon für sich genutzt. Dabei stehen nicht nur psychische Probleme im Vordergrund. Auch körperlichen Beschwerden, allen voran Rückenleiden, soll durch BGF-Maßnahmen vorgebeugt werden.
Gesamtes Arbeitsumfeld kritisch beleuchtet
Um die Gesundheit der Beschäftigten zu fördern, werden im Rahmen der BGF die Arbeitszeiten und die Sicherheit des Arbeitsplatzes unter die Lupe genommen, aber auch die sozialen Beziehungen innerhalb des Unternehmens kritisch beleuchtet. Ernährungs- und Bewegungskurse sowie Möglichkeiten zur psychosozialen Beratung runden das Angebot meistens ab.
Mittlerweile haben schon viele Unternehmen Maßnahmen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung bei sich etabliert. Doch während dies vor allem bei größeren Unternehmen zum Arbeitsalltag gehört, tun sich kleine und mittelständische Unternehmen häufig noch schwer damit, die Vorteile der Betrieblichen Gesundheitsförderung zu erkennen und sie dann auch im eigenen Betrieb zu etablieren.
BGF-Maßnahmen: kleinere Unternehmen setzen zu wenig ein
Die AOK-Umfrage ergab, dass sich nach Einschätzung der Beschäftigten drei von vier größeren Unternehmen (also Firmen mit mehr als 50 Beschäftigten) für die Gesundheit ihres Personals einsetzen. Bei den kleineren Unternehmen scheinen es nur 35 Prozent zu sein, die Maßnahmen zur Gesundheitsförderung in ihrem Betrieb eingeführt haben. Dabei sind sich Experten einig, dass gerade für kleinere Betriebe die Erhaltung und Förderung der Gesundheit der Beschäftigten wichtig ist, denn gerade sie können sich längere krankheitsbedingte Ausfälle ihrer Mitarbeiter kaum leisten.
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