Anaphylaktischer Schock nach Impfung extrem selten

Nur in den seltensten Fällen kommt es nach einer Impfung zu einer Anaphylaxie
Ein anaphylaktischer Schock nach einer Impfung ist ein sehr seltenes Phänomen. Dennoch ist es nicht auszuschließen, dass es zu dieser starken allergischen Reaktion kommt. Die Patienten reagieren dann entweder auf die Impfantigene selbst allergisch oder auf einen der Trägerstoffe wie beispielsweise Proteine (häufig Hühnereiweiß), antimikrobielle Substanzen, Konservierungsmittel oder Stabilisatoren. US-amerikanische Forscher haben nun analysiert, wie oft es nach Impfungen zu einem anaphylaktischen Schock kommt. Die Ärzte um Dr. Michael McNeil von den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) in Atlanta haben dazu alle Impfungen von Kindern und Erwachsenen ausgewertet, die zwischen 2009 und 2011 im Vaccine Safety Datalink erfasst wurden.
Bei Betroffenen ist meist schon eine Allergie bekannt
Eine Anaphylaxie ist durch das plötzliche Auftreten und das rasche Fortschreiten allergischer Symptome an mindestens zwei Organsystemen gekennzeichnet – meist handelt es sich dabei um die Haut, das Herz-Kreislauf-System oder die Atemwege. In der vorliegenden Analyse wurde der Verlauf von 25,2 Millionen Impfungen untersucht. Bei 76 der geimpften Patienten wurde eine Anaphylaxie bestätigt und 33 Vorfälle konnten tatsächlich auf die vorausgegangene Impfung zurückgeführt werden. Damit lag die Wahrscheinlichkeit für einen anaphylaktischen Schock nach einer Impfung bei 1,31 zu einer Million.
In den meisten Fällen setzten die Symptome der allergischen Reaktion innerhalb weniger Minuten bis Stunden nach der Impfung ein; nur bei einem Patienten dauerte es einen Tag. Die Betroffenen waren zwischen vier und 65 Jahre alt. Bei 28 Patienten (85 Prozent) war eine Atopie bekannt, drei hatten schon einmal eine Anaphylaxie durchgemacht, weitere 16 litten an Asthma. Wie die US-Mediziner hervorheben, wurde bei Säuglingen und Kleinkindern kein einziger Fall einer Anaphylaxie festgestellt.
Studie bestätigt Sicherheit von Impfungen
„Unsere Studie bestätigt die Seltenheit einer Post-Vakzinierungs-Anaphylaxie“, betonen die Studienautoren. Doch wegen des plötzlichen Beginns und des potenziell lebensbedrohlichen Verlaufs müsse jede Impfpraxis für den Fall einer anaphylaktischen Reaktion gerüstet sein. Die Behandlung besteht dann in der Regel aus einer Volumensubstitution und Adrenalin. Auf diese Weise erholen sich die Patienten normalerweise schnell wieder vollständig. Auch in der vorliegenden Studie verlief keiner der Vorfälle tödlich; nur ein Patient musste stationär behandelt werden.
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