3G-Regeln gegen Corona: Drei Viertel der Deutschen gehen mit

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Seit zwei Wochen gilt bundesweit die „3G-Regel“: Wer ab dem Stichtag 23. August bestimmte Einrichtungen wie Altenheime, den Innenbereich von Restaurants oder Veranstaltungen in geschlossenen Räumen besuchen möchte, muss entweder geimpft, genesen oder negativ getestet sein. Eine Dreiviertelmehrheit der Bevölkerung in Deutschland befürwortet diese Regelung. Dies ergibt sich aus dem 43. „BfR-Corona-Monitor“, einer regelmäßig durchgeführten Umfrage des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR).
Ältere: Mehr Akzeptanz für 3G als Jüngere
„Bei Älteren ab 60 Jahren liegt die Zustimmung für die 3G-Regel mit 85 Prozent besonders hoch“, sagt BfR-Präsident Andreas Hensel. „Bei den Jüngeren halten im Vergleich dazu 71 Prozent die Regelung für angemessen.“
Immer weniger Verständnis für Veranstaltungs-Absagen
Auch die anderen Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise werden von einer Mehrheit nach wie vor akzeptiert. So befürworten jeweils mehr als 80 Prozent der im BfR-Monitor befragten Abstandregelung, Quarantänemaßnahmen, Maskenpflicht und Testpflicht für Reiserückkehrer. Vereinzelt zeigt sich jedoch auch ein wachsendes Unverständnis für bestimmte Regelungen. So sank innerhalb der letzten vier Wochen der Anteil der Personen, die das Absagen von Veranstaltungen befürworten, um 10 Prozentpunkte auf 67 Prozent.
Angst vor Corona-Infektion schwindet
Gleichzeitig stufen die Befragten das Risiko geringer ein, sich über bestimmte Übertragungswege mit dem Coronavirus zu infizieren. So schätzen aktuell 58 Prozent eine Ansteckung über die Nähe zu anderen Personen als wahrscheinlich ein – fünf Prozentpunkte weniger als noch vor zwei Wochen. Und auch Schmierinfektionen über Türklinken werden als ein weniger hohes Risiko wahrgenommen: Nur noch 32 Prozent denken, dass eine Ansteckung über diesen Weg wahrscheinlich ist. In der letzten Erhebung lag dieser Wert noch bei 39 Prozent.
Nur noch 8 Prozent horten Not-Vorräte zu Hause
Die langsam schwindende Sorge vor einer Infektion zeigt sich auch im Privatleben der Befragten. So ist der Anteil der Personen, die in den vergangenen 14 Tagen mehr Abstand zu anderen gehalten haben, in den letzten beiden Wochen um 5 Prozentpunkte auf nun 70 Prozent gesunken. Geschlossene Räume werden nur noch von 61 Prozent häufiger gelüftet. Lediglich 8 Prozent gaben an, größere Krisen-Vorräte in ihrem Haushalt angelegt zu haben.
Was ist der „BfR-Corona-Monitor"?
Der BfR-Corona-Monitor ist eine wiederkehrende repräsentative Befragung zur Risikowahrnehmung der Bevölkerung in Deutschland gegenüber dem neuartigen Coronavirus. Erstmals durchgeführt wurde die Erhebung im Frühjahr 2020. Derzeit werden dafür im Zwei-Wochen-Rhythmus rund 1.000 Bundesbürger zu ihrer Einschätzung des Ansteckungsrisikos und zu ihren Schutzmaßnahmen befragt.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) versteht sich als wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit und betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.